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Autoindustrie: Wut und Frust in der Zulieferindustrie

Quelle: www.fun-24.de/images/subcat-frust-3294.jpgIn dem Artikel der Wirtschaftswoche: Autoindustrie: Wut und Frust bei den Zulieferern von BMW wird beschrieben, wie aktuell die Zusammenarbeit mit BMW aus Sicht der Zulieferer aussieht.

„Die Autohersteller quetschen den letzten Cent aus den Zulieferern heraus und nehmen ihnen damit die Möglichkeit, innovativ zu sein“, sagt Bernhard Jacobs, Geschäftsführer des Industrieverbandes Blechumformung, in dem auch zahlreiche Autozulieferer organisiert sind. „So sägen die Hersteller letztlich an dem Ast, auf dem sie sitzen… Die Unarten im Umgang mit Zulieferern, die früher nur bei anderen Herstellern vorkamen, gibt es jetzt eben auch bei BMW.“

Betroffen sind vor allem Mittelständler, die gegen Wettbewerber mit ähnlichen Produkten ausgespielt werden können. Wer dagegen eine Alleinstellung hat, mit Technik für den Zukunftsmarkt Elektromobilität glänzen oder wie Continental oder Bosch durch seine Größe auf Augenhöhe verhandeln kann, ist fein raus.

Zu den Auswüchsen zählt Jacobs mangelnde Vertragstreue. „Ein Zulieferer muss immer damit rechnen, dass der Abnehmer nachverhandeln will.“ Dabei sei „nachverhandeln“ eine Umschreibung. „Faktisch geht es darum“, so der Verbandschef, „dass man einen bestehenden Vertrag nicht erfüllt. Man könnte das auch Vertragsbruch nennen.“ Einkäufer bewegten sich damit oft am Rande der Legalität.

Diess von BMW will sich auf Anfrage der WirtschaftsWoche nicht äußern, schließt unsaubere Praktiken und übermäßigen Druck auf die Lieferanten aber aus. Nicht Preisnachlässe, sondern Liefertreue und Qualität seien entscheidend für Folgeaufträge… „Unsere künftigen Schwerpunkte liegen in der weiteren Verbesserung von Qualität und Innovationskraft. Da sind wir auf die Zusammenarbeit mit den besten Zulieferern angewiesen, nicht mit den billigsten.“

Diess ist sich bewusst, dass „wir früher bei dem einen oder anderen Zulieferer beliebter waren, weil wir in einigen Fällen mehr bezahlt haben“. Doch es habe keine Alternative zum Sparkurs gegeben, weil BMW nicht dauerhaft mehr zahlen könne als Wettbewerber. Zudem wollten Kunden künftig Leistungen wie Spritspartechnik, ohne dafür einen Aufpreis zu bezahlen.

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